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Anstrengung, Arbeit, Leistung und Erfolg
(1)

Die Suche nach der idealen Demokratie
und die Suche nach dem erfolgreichen Vorgehen

aus der Serie:
Die Rettung der Demokratie in Deutschland

Teil B (Einzelelemente): Bestandsaufnahmen und Analysen
(17. März 2012)

Einleitung

Die grundlegende Eingangsthese:
       Der Mensch und die Politik sind in der Lage, Anstrengung, Arbeit, Leistung und die Bemühungen um Erfolge, zu steuern.

Anstrengung, Arbeit, Leistung und die Bemühungen um Erfolge lassen sich aktivieren, begünstigen und verbessern, wenn man möglichst alle
      nachfolgend genannten unterschiedlichen Bedingungen erfüllt:
      o Der Nutzen muss eindeutig höher sein als der erforderliche Aufwand.
          Der Nutzen ist fast immer persönlich bestimmt.
      o Es muss einfache und klare Zusammenhänge geben.
          Die Zusammenhänge zwischen Aufwand und Ertrag müssen eindeutig, klar und ereignisbezogen sein.
      o Jeder Betroffene muss erkennen können, dass er Vorteile haben kann.
          Die Vorteile können sehr unterschiedlich sein; man kann sie in materielle und immaterielle Vorteile einteilen.
          Der Nutzen kann aus eigener Sicht in irgendwelchen Vorteilen bestehen:
          o Es kann sich um persönliches Ansehen also um Reputation handeln.
          o Es kann sich um Geld handeln
          o Es kann sich um irgendwelche Rechte handeln.

Anstrengung, Arbeit, Leistung und die Bemühungen um Erfolge lassen sich behindern, vermindern und sogar lähmen, wenn möglichst alle nachfolgend genannten unterschiedlichen Bedingungen erfüllt:
      o Der Aufwand muss möglichst viel größer sein als der Nutzen.
          Der persönliche Aufwand muss im Verhältnis zum persönlichen Nutzen möglichst groß sein. Das gilt zumindest aus persönlicher Sicht.
      o Man kann komplizierte Regelungen schaffen.
          Die Regelungen müssen komplizierten bürokratischen Anforderungen entsprechen.
      o Jeder Betroffene muss große Schwierigkeiten haben, diese Vorteile erkennen zu können.
          Die Vorteile können sehr unterschiedlich sein; man kann sie in materielle und immaterielle Vorteile einteilen.

Gliederung
(grob)

A Die Voraussetzungen
1. Kleinkinder
       1. Pampers
2. Schüler
       1. Zensuren
       2. Nachversetzung
       3. Schulversuche
       4. Chancengleichheit
       5. Einstellungen
3. Ausbildungszeit
       1. Gesellenbrief gleich Hauptschulabschluss
       2. Abitur als Voraussetzung für den Altenpfleger
4. Studium
       1. Abiturnote
       2. Bachelor und Master
5. Erwerbstätigkeit
       1. Tariferhöhungen und Einkommenszuwächse
       2. Lohnabstandsgebot
       3. Mindestlohn
6. Arbeitslose werden Selbständige
       1. Geld vom Staat
       2. Ansehen als Unternehmensgründer
       3. Vorteile des Arbeitslosen
7. Berater für die Politik
       1. Auswahl der Politik-Berater
8. Politik und Erfolg
       1. Erfolgsbestimmung durch die Politik
       2. Die Auswirkungen
9. Bruttolohn, Nettolohn und Wertschöpfung‘
       1. Die gravierenden Differenzen
       2. Konsum
       3. Die Auswirkungen
10. Rentensystem
       1. Demographischer Wandel
11. Geld und der Staat
       1. Immer mehr Geld fließt durch die Hände des Staates.
12. Bezahlung der Kontrolleure durch die Kontrollierten
       1. Bezahlung der Kontrolleure
       2. Die Auswirkungen

B Die primären Folgen und Konsequenzen
1. Schüler, Auszubildende und Studenten
2. Schwarzarbeit
3. Steuerhinterziehung
4. Kapitalflucht
5. Straftaten
6. Wettbüros und Spielhöllen
7. Fernsehsendungen mit Gewinnchancen

C Die sekundären Folgen und Konsequenzen
1. Schwer erziehbare Jugendliche
2. Schwerst erziehbare Jugendliche
3. Kosten für jeden Strafgefangen
4. Zusammenfassende und bewertende Feststellungen.

Ausführung
(in Kurzform nur mit den Thesen)

1. Kleinkinder
    1. Die Verwendung von Pampers verhindert ein ereignisbezogenes Lob. Sie verhindert dies sogar

2. Schüler
    1. Zensuren
        Zensuren wurden in den ersten drei Schuljahren abgeschafft.
        Es gibt kaum eine Orientierungshilfe:
J und L
    2. Nachversetzung
        Die Regelungen über die Nachversetzung entsprechen nicht dem Anspruch, dass sich Leistung lohnen muss.
        Der Nachversetzte hat mehr Zeit zum Lernen und benötigt keine besseren Noten als ein normal versetzter Schüler.
    3. Schulversuche
        Schulversuche blieben bisher ohne Konsequenzen und ohne Auswirkungen.
        Noch ehe der Schulversuch Gemeinschaftsschule abgeschlossen und ausgewertet ist, kommt schon die nächst Schul-Reform:
        Die Zusammenlegung der Hauptschule, Realschule und der Gesamtschule zur Sekundarschule
    4. Chancengleichheit
        Die oft propagierte Chancengleichheit (oder Chancengerechtigkeit) zwischen den Schulformen ist abgeschafft, da man ungleiche Lernbe-
        dingungen installiert hat:
        o kürzere Schulzeit: 12 statt 13 Schulbesuchsjahre am Gymnasium
        o kleinere Klassenfrequenzen an Sekundarschulen: 23 statt 30 Schüler
        o Gymnasiasten müssen mehr Kurse belegen: 6 Kurse bis zum Abi
        o Schüler an Sekundarschulen erhalten Förderunterricht: 2,3 Kurse
          (Quelle: Eltern-Info 1, herausgegeben von der Senatsschulverwaltung Berlin)
    5. Einstellungen
        Die Schüler sollen lernen, dass es sich nicht lohnt, langfristige Ziele anzustreben.
        Damit wird der Wille, sich anzustrengen von vorn herein reduziert.
          „Was soll ich mich abquälen, ich bekomme später sowieso Sozialhilfe!“

3. Ausbildungszeit
    1. Der Gesellenbrief beinhaltet gleichzeitig und automatisch den Hauptschulabschluss.
    2. Der Meisterbrief entspricht dem Master.
    3. Das Abitur wird zur Voraussetzung für den Beruf des Altenpflegers.
          Heute soll man also ein Abitur vorlegen haben, um Altenpfleger werden zu können.

4. Studium
    1. Abiturnote
        1. Die Abiturnote gilt als Voraussetzung für viele Studiengänge.
              Man kann ein Studium für Arzt aufnehmen, ohne dass es eine Rolle spielt, welche Leistungsfächer man hatte.
               Man muss nur die vorgegebene Durchschnittsnote für die Fächer mit Numerus Clausus als Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums erfüllen.
    2. Bachelor und Master
        1. Heute werden generell Studiengänge für Bachelor und Master angeboten und verbindlich gemacht.

5. Erwerbstätigkeit
    1. Die Einkommenszuwächse werden immer geringer
    2. Das Lohnabstandsgebot wird nicht immer eingehalten.
    3. Mit der Einführung eines Mindestlohns reduziert man die Leistungsbereitschaft der Erwerbstätigen.

5. Erwerbstätigkeit
    1. Tariferhöhungen und Einkommenszuwächse
        Die Einkommenszuwächse werden immer geringer.
        Die Schere zwischen der Tariferhöhung und den realen Lohnzuwächsen wird immer größer.
        Trotz Tariferhöhungen erhält der Arbeitnehmer einen immer kleiner werdenden Anteil an der vereinbarten Tariferhöhung.
        Die Gründe:
        1. Die („kalte“)  Steuerprogression
        2. Die Beiträge („Abgaben“)  zu den staatlichen Sozialsystemen und die Lohnsteuer werden immer vom ursprünglichen Bruttolohn berechnet.
           Damit bezahlt der sozialversicherungspflichtige und steuerpflichtige Bürger Steuern und Abgaben von einem Teil seines Einkommens, das ihm
           gar nicht mehr zur Verfügung steht. 
    2. Lohnabstandsgebot
        Das Lohnabstandsgebot wird nicht immer eingehalten.
        Gewerkschaften fordern vernünftiger Weise, dass das Lohnabstandsgebot eingehaltenwird.
        Damit ist der Einkommensunterschied zwischen Nettolohn und Sozialleistungen gemeint.
        Es ist also möglich, dass jemand finanziell besser gestellt ist, wenn er nicht arbeitet, sondern von den staatlichen Sozialsystemen aufgefangen
        wird.
    3. Mindestlohn
        Mit der Einführung eines Mindestlohns reduziert man die Leistungsbereitschaft der Erwerbstätigen.

6. Arbeitslose werden Selbständige
    1. Geld vom Staat
        Wenn jemand arbeitslos ist, kann er sich Geld vom Staat holen.
        Es sind fast 15 000 Euro für drei Jahre die er als Existenzgründer erhält.
        Er muss nicht alles zurückzahlen.
        Er steht sich besser, als wenn er von Hartz IV leben müsste.
    2. Ansehen als Unternehmensgründer
        Der Unternehmensgründer genießt mehr Ansehen als ein Arbeitsloser.
    3. Vorteile des Arbeitslosen
        Der arbeitslose Unternehmensgründer erhält bessere Voraussetzungen als ein normal Erwerbstätiger, der sich selbständig machen will.
        Wenn sich ein normal Erwerbstätiger selbständig machen will, erhält er diese Vergünstigungen nicht.

7. Berater für die Politik
    1. Auswahl der Politik-Berater
        Politik-Berater werden oft nicht nach Leistungskriterien ausgewählt.
        Politik-Berater werden oft nach sachfremden Kriterien ausgewählt.
        Es können auf der einen Seite die Parteizugehörigkeit oder Bekanntheit eine Rolle spielen.
        Auf der anderen Seite kann das Streben nach Anerkennung, nach Reputation, Erfolgssuche, Geltungssucht, eine Rolle spielen.
        Wie will man
        o die beste Lösung für ein Problem finden, wenn man sich so verhält?
        o das Leistungsprinzip hochhalten, wenn man sich selbst nicht daran hält?

8. Politik und Erfolg
    1. Erfolgsbestimmung durch die Politik
        Die Politik bestimmt zunehmend mehr, was Erfolge sind.
    2. Die Auswirkungen
        Wenn die Politik aber bestimmt, was Erfolge sind, bestimmt sie auch zunehmend mehr, wer diese Erfolge hat und wenn auch bloß indirekt.

9. Bruttolohn, Nettolohn und Wertschöpfung‘
    1. Die gravierenden Differenzen
        Der sozialversicherungspflichtige Erwerbstätige erhält nur einen Bruchteil seiner von ihm selbst erbrachten Wertschöpfung als Nettolohn
        ausgezahlt.
        Beispiel 1:
           Um 2 000 € netto zu verdienen, muss er eine Wertschöpfung von 6 000 € erwirtschaften.
           (Wenn er diese 2 000 € ausgibt, wird er noch einmal zur Kasse gebeten.)
        Beispiel 2:
           Wenn jemand 3 000 € brutto verdient, hat er ungefähr 40 % Abzüge und verdient dann 1800 € netto.
           Die Lohnzusatzkosten betragen rund 100 %.
           (Sie sind je nach Branche etwas verschieden.)
           Der Erwerbstätige muss also zu den 3 000 € noch einmal 3 000 € erwirtschaften.
           Von seiner Wertschöpfung von 6 000 € erhält der Erwerbstätige nicht einmal ein Drittel!
        2. Konsum
           Wenn der Bürg sein sauer verdientes Geld ausgibt, wird er noch einmal vom Staat zur Kasse gebeten.
           Im Preis vieler Waren und Dienstleistungen steckt die Mehrwertsteuer und andere Steuern.
           Sehr oft steckt in fertigen Produkten außer der Lohnsteuer und die Sozialabgaben noch andere Kosten die der Staat bestimmt.
        3. Die Auswirkungen
           Wenn der Bürger im Erwerbsleben Werte schaffen muss, die ein Vielfaches seines verfügbaren ausgezahlten Lohnes darstellen, ist er
           nicht frei, sondern Sklave des Systems.
           All dies verringert seine Leistungsbereitschaft.

10. Rentensystem
 
     1. Demographischer Wandel
         Das Zahlen-Verhältnis von Erwerbstätigen zu Rentnern verschlechtert sich zu Lasten der Erwerbstätigen.
         So müssen immer weniger Erwerbstätige die finanziellen Kosten der Renten finanzieren.
         Die Politik hat dies gemerkt und weiß, dass dies für die Erwerbstätigen unerfreulich ist.
         Sie finanziert nun die Renten zunehmend mehr über Steuergelder-
         Aber es ist eigentlich fast egal, ob es sich um direkte Beitragsfinanzierung oder um Steuergelder handelt.
         Der Bürger wird in jedem Fall zur Kasse gebeten

11. Geld und der Staat
      1. Immer mehr Geld fließt durch die Hände des Staates.
         Es ist inzwischen eine Summe, die mehr als das gesamte BIP umfasst, das durch die Hände des Staates fließt.
         Wenn aber immer Geld durch die Hände des Staates fließt, wird gleichzeitig die Entscheidungskompetenz der Bürger über Geld reduziert.
         Das baut Verantwortung ab.
         Das reduziert seine Leistungsbereitschaft.
      2. Der Staat kommt mit seinen Einnahmen nur in den seltensten Fällen aus, um damit seine Aufgaben zu finanzieren.
      3. Er verschiebt finanzielle Verpflichtungen in die Zukunft.
         Für alle Renten- und Pensionsansprüche gibt es keine Rückstellungen.
      4. Er macht sehr hohe Schulden.
         Es sind etwa 1 700 Mrd. Euro
         Die Finanzen des Staates wurden und werden durch Politiker mit ihrem lockeren Umgang mit Geld, besonders dadurch, dass die Finanzierung
         heutiger Ansprüche in die Zukunft verlagert und keine Rücklagen gebildet werden, aus dem Gleichgewicht gebracht.
         Es geht besonders um die Ansprüche für Renten und Pensionen.
            „Inklusive der implizierten Schulden belaufen sich die Verbindlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland mit den Pensionszusagen von Bund und Ländern
            sowie der kommunalen Töchterunternehmen auf 7 Billionen Euro.“
            (Quelle: „Implizierte Staatsverschuldung“ im Heft des Bund der Steuerzahler vom August 2008, Seite 152)

12. Bezahlung der Kontrolleure durch die Kontrollierten
 
     1. Bezahlung der Kontrolleure
         Man kann nicht anordnen, dass die Kontrolleure von denen bezahlt werden, die sie direkt kontrollieren sollen.
         Das ist bei drei staatlichen Aufsichtsämtern wie dem Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen (BaFin), beim Bundesamt für
         Versicherungen (BAV) (zu 90 %) und bei der Bilanzpolizei der Fall.
         Die neu geschaffene Bilanzpolizei (oder besser: Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung oder noch besser: Enforcement Institution) wird
         zu100 % von den börsennotierten Aktiengesellschaften finanziert.
         Das ist sogar beim Schornsteinfeger der Fall.
      2. Die Auswirkungen
         Damit erhöht man nicht die Bereitschaft für mehr Anstrengungen oder mehr Leistung, sondern leistet einen Beitrag zu erhöhter
         Kriminalität.              
          Damit begeht die Politik gleich zwei Fehler im Doppelschlag:
          o Sie begünstigt kriminelle Machenschaften wie Bestechlichkeit, Bestechung, Korruption, Bilanzfälschung, Urkundenfälschung und
             Falschaussage vor Gericht usw.
          o Sie lässt Aufgaben des Staate am offizielle Haushalt vorbei finanzieren und täuscht so eine verbesserte finanzielle Situation der Staatsfinanzen
             vor.
             Die Politik kann leichter Schulden im Namen des Staates aufnehmen.
             Der Staat muss weniger Zinsen bezahlen.

B Die primären Folgen und Konsequenzen

1. Schüler, Auszubildende und Studenten
    1. Die Quote der Abbrecher erreicht bei den Auszubildenden und bei den Studenten etwa 40 %
    2. Viele Schüler verlassen die allgemeinbildende Schule ohne jeden Abschluss.
         Manche Schüler ohne Abschluss erhalten dann ihren Hauptschulabschluss mit dem Gesellenbrief.
    3. Viele Schüler machen dann ihren Abschluss an einem Oberstufenzentrum (OSZ) nachträglich.
    4. Selbst wenn man all dies addiert, bleiben immer noch fast 10 % der Schüler ohne jeden Abschluss. Manche Schüler sind dann über 20 Jahre alt.

2. Schwarzarbeit
    1. Die Schwarzarbeit hat enorm zugenommen.
        Natürlich gibt es darüber kaum Zahlen.

3. Steuerhinterziehung
    1. Die Steuerhinterziehung hat enorm zugenommen.
        Natürlich gibt es auch darüber kaum Zahlen.

4. Kapitalflucht
    1. Die Verlagerung des Kapitals ins Ausland (meist verbunden mit einer Steuerhinterziehung) hat enorm zugenommen.
        Natürlich gibt es auch darüber kaum Zahlen.

5. Straftaten
    1. Die Anzahl der Straftaten hat enorm zugenommen.
    2. Das liegt zum einen an dem Mangel an verinnerlichten Tugenden und Werten und zum anderen an der Zunahme der Gesetze.
    3.
Da man jedes Gesetz übertreten kann und es in der Regel mit Strafe bewehrt ist, nimmt auch die Anzahl der Straftaten zu.
    4. Pro Jahr werden mehr als 6 Millionen Straftaten begangen, so dass im Durchschnitt jeder Bürger innerhalb von 12 Jahren eine Straftat begangen
        hat und somit zum Straftäter geworden ist.
          (Quelle „Fischer Weltalmanach 2009“, Seite 140)
    5. Die Zunahme der Regeldichte bringt ein merkwürdiges Phänomen mit sich:
        Der Prozess und die durch ein Gericht schließlich verhängte Strafe stehen in einem merkwürdigem Bedeutungswettbewerb.
        So ist die Androhung eines Prozesses für den Bürger oft weit unangenehmer als die nach Jahren verfügte Einstellung des Verfahrens (oder der
        Freispruch) oder die rechtskräftig verhängte Strafe.
        Wie will man den Bürger zur Rechtstreue bewegen, wenn ihm klar wird, dass die Anzahl der Straftaten ansteigt und er von Straftätern umgeben ist?

6. Wettbüros und Spielhöllen
    1. Wettbüros und Spielhöllen schießen wie Pilze aus dem Boden.
    2. Die Politik will das eindämmen und will Quoten für jede Straße festlegen.

7. Fernsehsendungen mit Gewinnchancen
    1. Es gibt immer mehr Fernsehsendungen, bei denen man etwas gewinnen kann.
        Das bezieht sich auf fast alle Sender.
        Es gibt kaum einen Unterschied zwischen den öffentlich rechtlichen Sendern und den privaten Sendern.

 

C Die sekundären Folgen und Konsequenzen

Um die Folgen und Konsequenzen einigermaßen im Griff zu behalten, greift die Politik zu Entscheidungen und Maßnahmen, die man als sekundäre Folgen und Konsequenzen bezeichnen kann.
Allen sekundären Folgen und Konsequenzen ist gemeinsam, dass sie alle sehr aufwendig sind und sehr viel Geld kosten. Oft benötigt man noch besonders geschultes Personal.

1. Schwer erziehbare Jugendliche
    Schwer erziehbare Jugendliche erhalten Rehabilitationsmaßnahmen.
    Man schickte sie früher in Begleitung von Pädagogen zur Veränderung des Umfeldes in die Karibik.
    Heute schickt man einige schwer erziehbare Kinder in die USA ins Glenn Mills Camp. Dort werden insgesamt 850 Kinder und Jungendliche erzogen
    und sozialisiert.
    Bisher waren 40 dort schwer erziehbare Kinder und Jugendliche ab 14 Jahre.
    Die Kontaktperson ist die Sozialarbeiterin Petra Guter.
    Sie ist auch Mitglied der Glenn Mills Akademy Deutschland.
    Neuerdings gibt es auch ein Boot Camp in Deutschland.
    Es wurde im Gut Kragenhof (bei Kassel) eingerichtet.
    Es ist das erste Boot Camp in Deutschland.
    Die Kosten betragen 130 Euro täglich!
    Die Rückfallquote beträgt 35 %.
     (Quelle: „Kurz vor Knast- letzte Chance für schwere Jungs“, eine Sendung des Focus TV im Fernsehsender RTL II am 24. 01.2005 um 22.15 Uhr)
    Zum Vergleich:
        Die Kosten für einen Gefangenen in einer Strafanstalt in Berlin betragen 80 Euro am Tag!
        Für einen schwer erziehbaren Jugendlichen kann man 30 Langzeitarbeitslose nach Hartz IV also Arbeitslosengeld II bezahlen.
        Oder
    Es gibt noch ein weiteres Camp für schwer erziehbare Jugendliche in Deutschland.
    Es wird von Lothar Kannenberg geleitet. (In Hessen)
     (Quelle: „Erziehungscamp – Jugendliche vor dem Knast“, Fernsehsender RTL II eine 6-teilige Doku-Soap letzte Folge war am 13. Februar 2007)
        Er soll früher einmal Boxer aber auch Alkoholiker gewesen sein.
        Es gibt auch ein Camp in Leonberg Seehof in Baden-Württemberg.
        Es soll auch ein Mädchencamp in Wrohm (Schleswig –Holstein geben.
        Es hat 14 Mädchen.
          (Quelle: Fernsehsender Phönix „heute-journal“, am 16. Januar 2008 von 21.45 bis 22.15)

2. Schwerst erziehbare Jugendliche
    Schwerst erziehbare Jugendliche werden nach Sibirien verfrachtet und dort wird versucht, sie von je einem deutschen Erzieher zu sozialisieren.
     (Stefan Scholl: „Aus dem wird kein Mensch mehr“ - Deutsche Kinder in Sibirien -)
    Das (oder ein)  Camp liegt in Sedelmikowa in Sibirien.
    Es hat eine doppelte Erfolgsquote wie andere Einrichtungen.
    Kosten 150 €/Tag
     (Quelle: Fernsehsender RTL Sendung „RTL Aktuell“, am 17. Januar 2008 von 1845 bis 19.05)

3. Kosten für jeden Strafgefangen
    Jede Straftat verursacht hohe Kosten:
        o Es sind beweissichernde Ermittlungen erforderlich
        o Es fallen Gerichtkosten an.
        o Es fallen im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung Kosten für die Inhaftierung an. Ein Strafgefangener kostet dem Staat 80 Euro pro Tag.
              Das ist so viel wie ein Studienrat als Nettogehalt verdient.

4. Zusammenfassende und bewertende Feststellungen
    1. Die Politik kümmert sich um viele Dinge und macht dabei Fehler.
    2. Die Politik halst dem Staat immer mehr Aufgaben auf.
    3. Die Politik veranlasst den Staat, sehr viel Geld auszugeben.
    4. Es ist so, dass der Staat fast nie mit seinen Einnahmen alle Ausgaben bestreiten kann.
    5. Um die Folgen der Fehler in Grenzen zu halten, muss die Politik noch einmal viel Geld in die Hand nehmen, das sie gar nicht mehr hat.
    6. Ein wahrer Teufelskreis besteht.