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Die Zunahme der Singles

Vorbemerkungen

Die Aufgabe
Es sollen die Auswirkungen des vorhandenen starken Trends der Zunahme der Singles untersucht werden.
Das soll aber keine monokausale Betrachtung werden.
Es geht darum, die Auswirkungen der Zunahme der Singles auf bereits vorhandene Tendenzen und Trends festzustellen.

Die Auswirkungen
Dabei sollen alle Auswirkungen auf den Einzelnen, auf die Gesellschaft und den Staat berücksichtigt werden.
Die Auswirkungen betreffen sowohl die positiven Trends als auch die negativen Trends.
Danach gibt es grundsätzlich vier verschiedene Auswirkungen:
    1. Positive Trends können verstärkt werden.          (P plus)
    2. Positive Trends können abgeschwächt werden.          (P minus)
    3. Negative Trends können verstärkt werden.         (N plus)
    4. Negative Trends können abgeschwächt werden.         (N minus)

Nun fragt man sich noch nach dem Bezug für das, was in seinen Auswirkungen als positiv oder als negativ angesehen und bewertet betrachtet werden soll.

Die Grundfrage lautet also:
Für wen ist etwas positiv oder negativ?
Es kann z.B. durchaus sein, dass es für den Einzelnen positiv sein kann, für die Gesellschaft insgesamt aber negativ und es auf den Staat neutral wirkt.
Das wären dann drei Bezugspunkte: Der Einzelne, die Gesellschaft als Ganzes und der Staat.
Sicherlich gibt es noch etliche andere Bezugspunkte wie z.B. Familie, Sozialsysteme und der Wohnungsmarkt.

Wenn man bloß die drei Bezüge der Einzelne, die Gesellschaft und den Staat betrachtet, kann jede einzelne Auswirkung drei verschiedene Wirkungen mit acht verschiedenen Kombinationen haben.

Die einzelnen Fälle:

Wirkung
    auf den Einzelnen auf die Gesellschaft und auf den Staat

        positiv         positiv         positiv

        positiv         positiv         negativ
        positiv         negativ         positiv
        negativ         positiv         positiv

        positiv         negativ         negativ
        negativ         positiv         negativ
        negativ         negativ        
positiv

        negativ         negativ         negativ

Wie Sie unschwer erkennen können, gibt es rein theoretisch 8 verschiedene Kombinationen.

Hier sei folgende Frage erlaubt:
Machen sich die Politiker, die sich ja so gern als „Sozialingenieure“ der Gesellschaft verstehen, sich die Mühe, bei jeder ihrer Entscheidung und Maßnahme die möglichen Auswirkungen bewusst zu machen und die wahrscheinlichen Auswirkungen abzuschätzen?

 

Gliederung

(Bisher 87 Aussagen am 26.10. 2007)
(Bisher 119 Aussagen am 27.11. 2007)

 

A Die erkennbaren Trends

1. Die konkreten und substanziellen Dinge (12)
1.1 Bedarf an kleinen Wohnungen (5)
1.2 Erhöhte Kosten für die Singles (2)
1.3 Höhere Einnahmen des Staates (3)
1.4 Höhere Zahl von Versicherungsverträgen (2)

2. Soziale Kontakte und andere Erfordernisse (20)
2.1 Bedarf an Kontakten und an Kommunikation (4)
2.2 Kommunikationsfähigkeit (3)
2.3 Bindungsfähigkeit (5)
2.4 Die soziale Kompetenz (5)
2.5 Interesse für alles Neue (3)

3. Mentale Fähigkeiten (12)
3.1 Egozentrik und Egoismen (2)
3.2 Belastbarkeit (2)
3.3 Fähigkeit zur Analyse (5)
3.4 Fähigkeit zur Planung (3)

4. Soziokulturelle Angelegenheiten (8)
4.1 Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen (2)
4.2 Essgewohnheiten (6)

5. Umgang mit Geld (12)
5.1 Funktionen von Geld (4)
5.2 Sparen (8)

6. Ehe, Familie und Kinder (13)

6.1 Feste Bindungen, Verlobungen und Heirat (2)
6.2 Geburten, Kinder und Kinderbetreuung (6)
6.3 Scheidungen (5)

7. Die Geschlechter-Rollen (15)
7.1 Allgemeine Tendenzen (5)
7.2 Die Führung des Haushalts (6)
7.3 Das Erwerbsleben (4)

8. Die Auswirkungen auf Einstellungen und auf Verhaltensweisen (17)
8.1 zum Beruf (2)
8.2 zum Geld (3)
8.3 zu anderen Menschen (3)
8.4 zur Partnerschaft, zur Ehe, zu Kindern und zur Familie (9)

 

 

Ausführungen

Zuerst sollen einige unbestrittene Trends über konkrete und substanzielle Dinge wegen der Zunahme der Singles aufgelistet werden.
Dann sollen einige unbestrittene Trends in der Wirkungen auf andere (besonders auf Staat und Gesellschaft)die durch die Zunahme der Singles verursacht worden sind, aufgelistet werden.

 

A die Erkennbaren Trends

1. Die konkreten und substanziellen Dinge

 

1. Bedarf an kleinen Wohnungen
  Sie führt zu einem erhöhten Bedarf an kleinen Wohnungen.
1.1 Sie führt zu einem erhöhen Bedarf an Stoffen, Geräten, Werkzeugen und Sachen, die zur notwendigen Grundausstattung
  für jede Wohnung gehören.
  (Schippe und Handfeger, Kaffee-Maschine, Mikrowelle, Telphon (Handy), Radio-Apparat, Fernseher usw.)
1.2 Sie führt zu einem Anstieg des Umsatzes in diesen notwendigen Grundausstattungen für jede Wohnung.
1.3 Sie führt zu einem erhöhten Bedarf an Service-Leistungen (Wartung, Reparaturen für diese notwendige Grundausstattung.
1.4 Sie führt zu einem erhöhen Kosten für die Hausverwaltungen.
1.5 Sie führt zu einer Erhöhung des Mietkosten (und des Mietspiegels, der dann zur Erhöhung aller Mieten führen kann.).

2. Erhöhte Kosten für die Singles
  Sie führt zu erhöhten Kosten bei den Singles selbst.
2.1 Sie müssen sich Dinge kaufen, die in er größeren Familie nur einmal angeschafft werden müssen. [Siehe unter 1.1]
2.2 Sie müssen eigene Versicherungen abschließen; eine (oft kostenlose) Mitversicherung als Familienangehöriger entfällt.

3. Höhere Einnahmen des Staates
  Sie führt zu mehr Einnahmen des Staates.
3.1 Sie führt zu mehr Einnahmen des Staates bei der Lohn- und Einkommensteuer bei den Singles selbst.
3.2 Sie führt zu mehr Einnahmen des Staates bei der Mehrwertsteuer.
3.3 Sie führt zu mehr Einnahmen des Staates bei der bei der Lohn- und Einkommensteuer durch die Handwerksbetriebe.

4. Höhere Zahl von Versicherungsverträgen
  Sie führt zu einem erhöhten Zahl von Versicherungsverträgen.
4.1 Da fast alle Singles erwerbstätig sind, hat jeder eine Versicherung bei allen vier staatlichen sozialen Sicherungssystemen.
  o Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
  o Arbeitslosenversicherung
  o Rentenversicherung
  o Pflegeversicherung
  Vorher waren noch etliche Singles bei der Familie mitversichert – viele davon beitragsfrei!
4.2 Sie führt zu höheren Einnahmen bei allen vier staatlichen sozialen Sicherungssystemen.

 

2. Soziale Kontakte und andere Erfordernisse

1. Bedarf an Kontakten und an Kommunikation
     Es besteht ein erhöhter Bedarf an Kontakten und an Kommunikation.
1.1 Man trifft sich öfter – aber unverbindlicher.
      (Man will sich ja nicht binden. Man ruft kurz vorher an und verabredet sich!)
1.2 Man geht keine langfristige Verabredungen ein.
      (Man ruft eben an und trifft sich, wenn es denn klappt!)
1.3 Man trifft sich selten in der eigenen Wohnung sondern meist außerhalb.
1.4 Man ist nicht gezwungen, zu planen!
      (Alles was den Haushalt und was das Essen betrifft, kann man kurzfristig organisieren. Notfalls trifft men sich und zum Snack.)

2. Kommunikationsfähigkeit
     Die Kommunikationsfähigkeit verändert sich.
2.1 Man kommuniziert egozentrischer.
      Man teilt nicht mehr das mit, was den anderen betrifft oder interessiert, sondern eher das, was man selbst für interessant hält oder was
      man los werden möchte.
2.2 Man verlernt das Zuhören.
2.3 Man lernt sich besser mitzuteilen.



3. Bindungsfähigkeit
     Die Bindungsfähigkeit splittet sich auf: Es gibt mehr lose Kontakte aber weniger feste Bindungen.
3.1 Die Bereitschaft, eigene Positionen in Frage zustellen oder in Frage stellen zu lassen oder gar aufzugeben, wird geringer.
3.2 Die Bereitschaft, lieb gewonnene Gewohnheiten oder Gewohnheiten, die man an sich selbst toleriert hat, aufzugeben wird
     geringer.
3.3 Man will so bleiben, wie man ist und man glaubt, an eigener Identität zu verlieren.
3.4 Toleranz bezieht sich auf oberflächliches, relativ unbedeutendes und nicht auf grundsätzliches wie Freiheit, Lebensstil und
     Lebensstandard.
3.5 Lose Kontakte zu vielen Menschen werden unterhalten, statt wenige tiefe und belastbare Freundschaften gepflegt.

4. Soziale Kompetenz
     Die soziale Kompetenz nimmt ab.
4.1 Man nimmt nicht mehr am Leben der anderen teil!
                 Wenn man schon am Leben anderer teilnimmt, dann eher an den erfreulichen Dingen als an den  unerfreulichen Dingen.
4.2 Man kümmert sich nicht mehr um die Probleme anderer.
4.3 Eine allgemeine und umfassende grundsätzliche Servicehaltung reduziert sich.
4.4 Eine allgemeine Servicehaltung, die in immer mehr Berufen verlangt und auch erforderlich ist, verkümmert.
4.5 Wahrscheinlich gibt es die meisten Berufswechsel aus Berufen, in denen eine Service-Haltung erforderlich ist:
      Altenpfleger, Bearbeitung von Beschwerden und Reklamationen, Wartung von Anlagen in Einfamilienhäusern

5. Interesse für alles Neue
     Neues wird mit Interesse wahrgenommen.
5.1 Alles was neu ist, ist grundsätzlich von Interesse.
5.2 Warum soll man sich nicht faszinieren lassen?
5.3 Es muss jedoch bei Unverbindlichkeiten bleiben!

 

3. Mentale Fähigkeiten

1. Egozentrik und Egoismen
    Die Einstellungen werden egozentrischer und egoistischer.
1.1 Man betrachtet fast alles aus der egozentrischen Brille, was in dem Spruch:
        „Ich finde    !“ zum Ausdruck gebracht wird.
1.2 Eigene Ansichten werden mit dem Vorspann: „Ich denke .. !“ verkündet.

2. Belastbarkeit
    Das Dasein als Single verändert die Belastbarkeit.
2.1 Man kann sich schneller von kleinen Misserfolgen ablenken, wobei die
       psychische Belastbarkeit nicht trainiert wird und sinkt.
2.2 Man scheut Dinge zu übernehmen, die Belastungen mit sich bringen.
         Sei es bloß die Balkonblumen von Oma zu gießen oder einen Kanarienvogel zu
         pflegen, solange die  Schwester vereist ist.

3. Die Fähigkeit zur Analyse
    Die Fähigkeit zur Analyse wird nicht gefordert und verkümmert.
3.1 Man muss sich ja solch schwierigen geistigen Operationen nicht noch
       zusätzlich zu den anderen Problemen, die man ja eh schon hat, aussetzen.
3.2 Man orientiert sich an anderen (oft an Gleichgesinnten) und an der ver-
       öffentlichten Meinung ohne sie im Detail zu übernehmen.
3.3 Das Erkennen monokausaler oder komplexer Zusammenhänge und die
       Wirkungen von Bedingungsfeldern wird nicht geübt und verkümmern.
3.4 Eigenes Denken als Grundlage für eigene Überzeugungen wird vernach-
       lässigt.
3.5 Man wird immer mehr zum Spielball anderer Meinungen und von Anderen.

4. Fähigkeit zur Planung
    Die Anlässe und die Fähigkeit zur Planung werden geringer.
4.1 Es bestehen wenige Erfordernisse zur Planung; deshalb nimmt die Fähigkeit
       zur Planung allgemein ab.
4.2 Planungsanlässe sind positive Ereignisse wie Urlaub und Reisen oder andere
       erfreuliche Dinge.
4.3 Die Planung persönlicher Vorsorge wird nicht in den Vordergrund
       geschoben.

 

4. Soziokulturelle Angelegenheiten

1. Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen
    Es ändert sich die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen.
1.1 Die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen erfolgt mehr spontan als langfristig geplant.
1.2 Die Anzahl der Teilnahmen und der Teilnehmer an kulturellen Veranstaltungen nimmt zu.

2. Essgewohnheiten
    Die Essgewohnheiten ändern sich.
2.1 Dem Kantinenessen kommt eine erhöhte Bedeutung zu.
2.2 Im Privatleben kommt dem Fastfood eine erhöhte Bedeutung zu.
2.3 Selber kochen und das Zubereiten von Essen gerät in den Hintergrund.
2.4 Das Sammeln und das Ausprobieren von Rezepten tritt in den Hintergrund;
2.5 Bedingungen für Ausnahmen sind:
        o Die Zubereitung geht sehr schnell.
        o Es schmeckt
        o Man kann damit vor anderen an Prestige gewinnen.
2.6 Eine Esskultur wird nicht verlangt, nicht gefordert und kann sich nicht erhalten oder gar weiter entwickeln.
   

 

5. Umgang mit Geld

1. Funktionen von Geld
    Geld, früher ein universelles Tauschmittel, später als Zahlungsmittel
    verwendet, wandelt sich zu einem multifunktionalem Mittel.
1.1 Die Bedeutung von Geld als universelles Tauschmittel tritt in den Hintergrund.
1.2 Geld wird auch immer weniger als allgemeines Zahlungsmittel betrachtet, sondern als Mittel, sich was leisten zu können.
        „Hast Du was – dann bist Du was!“
1.3 Geld wird zunehmend mehr als multifunktionales Mittel betrachtet:
      Man kann sich damit alles Leisten: Konsumgüter, Essen, Reisen,
      Man kann sich damit aller Genüsse und Annehmlichkeiten kaufen.
      Man kann damit Beziehungen pflegen und Freundschaften kaufen.
      Man kann sich lästigen Ärger vom Hals halten oder von Hals schaffen.
1.4 Man verwendet oft (mehrere) Kreditkarten:
      o Das Bezahlen tut nicht mehr weh!
      o Es ist nicht mit Arbeit und mit keinem Verlustgefühl verbunden.
      o Es geht schnell.
      o Es wird ja einfach alles abgebucht.

2. Sparen
    Das Sparen ist nicht mehr zeitgemäß; es schränkt die Möglichkeiten ein, sich etwas sofort leisten zu können.
2.1 Die Bereitschaft und die Neigung zu sparen nimmt allgemein ab.
2.2 Auch die Bereitschaft zum Ziel- oder Zwecksparen, um sich irgendwann einmal bestimmte Wünsche zu erfüllen, nimmt ab.
2.3 Man geht keine langfristige bindende Vereinbarungen und Verträge ein.
2.4 Man macht Schulden, um sich sofort etwas leisten zu können.
        Das Auto ist nur noch Schrott und man zahlt immer noch ab!
2.5 Man macht sch nicht klar, dass das Zahlen von Zinsen langfristig die Verfügungsgewalt über das eigene Geld einschränkt
      und man sich deshalb eigentlich weniger leisten kann.
2.6 Man überzieht ohne große Skrupel laufend sein Konto.
2.7 Man kann sein Geld auch schlecht über den Monat einteilen und hat am Ende des Monats oft kein Geld.
2.8 Man borgt sich untereinander Geld aber nur in der Höhe des eigenen wöchentlichen Taschengeldes.

6. Ehe, Familie und Kinder (13)

 

1. Feste Bindungen, Verlobungen und Heirat (2)
    Feste Bindungen wie Verlobung und Heirat werden seltener angestrebt
1.1 Feste Beziehungen schränken die lieb gewordne Freiheit, die Selbstbestimmung ein und bringen gleichzeitig
        Verpflichtungen, erfordern Rücksichtnahmen und Pflichten.
1.2 Eine feste Bindung muss schon viele Vorteile bieten und zumindest mehr Vorteile als Nachteile.

2. Geburten, Kinder und Kinderbetreuung (6)
    Die Zunahme der Singles hat Auswirkungen auf die Geburtenzahlen und auf die Kinderbetreuung.
2.1 Die Anzahl der Geburten geht zurück
2.2 Die Betreuung von Kindern wird schwieriger.
2.3 Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen, Kitas steigt, trotz geringerer Geburtenzahlen.
2.4 Der Bedarf an Kinderkrippen und Kindertagesstätten nimmt zu
2.5 Der Bedarf an Erzieher/innen nimmt zu.
2.6 Die Kosten steigen mit der offenen Frage, bei wem sie letztendlich hängen bleiben.

3. Scheidungen (5)
3.1 Die Anzahl der Scheidungen nimmt zu.
3.2 Die Anzahl der Kinder die von Alleinerziehenden erzogen werden nimmt zu.
3.3 Die Anzahl der Kinder, die mit einem für sie fremden Erwachsenen eine gemeinsame Wohnung teilen, nimmt zu.
3.4 Die Anzahl der Patchwork-Familien nimmt zu.
3.5 Der Staat muss sich immer mehr um das Sorgerecht kümmern.

 

7. Die Geschlechter-Rollen (15)

1. Allgemeine Tendenzen (5)
1.1 Die Geschlechter-Rollen werden ähnlicher.
1.2 Die Frau muss Tätigkeiten übernehmen, die in normalen Familien der Mann erledigte.
1.3 Der Mann muss Tätigkeiten übernehmen, die in normalen Familien die Frau erledigte.
1.4 Die Frau muss sich wie der Mann im Beruf, im Leben und vor staatlichen Institutionen behaupten.
1.5 Die in jedem Haushalt anfallende Arbeit kann nicht aufgeteilt werden – weder geschlechtsspezifisch noch sonst irgendwie.

2. Die Führung des Haushalts (6)
2.1 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau seinen Haushalt allein besorgen.
2.2 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau selber sauber machen.
2.3 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau selber Fenster Putzen, Gardienen waschen Kleidung waschen und
       bügeln usw.
2.4 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau für sich selber einkaufen.
2.5 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau für sich selbst kochen.
2.6 Ein Single-Mann muss genauso wie die Single-Frau alle Formalitäten, die mit der Wohnung zusammenhängen allein
       erledigen:
         Stromzähler ablesen, Mietvertrag abschließen und überwachen Heizkostenabrechnung überprüfen,

3. Das Erwerbsleben (4)
3.1 Die Frau muss sich im Beruf voll bewähren und voll behaupten.
3.2 Die Vollzeitbeschäftigung ist bei Sigle-Frauen gegenüber verheirateten Frauen höher.
3.3 Das Erwerbsleben ist die ökonomische Grundlage für die eigene Autonomie.
3.4 Gleichzeitig schränkt das Erwerbsleben die verfügbare Zeit und damit viele Freiheiten ein.

 

8. Die Veränderung von Einstellungen und Verhaltensweisen (17)

1. zum Beruf (2)
1.1 Der Beruf wird meist als notwendiges Übel für den Gelderwerb angesehen.
1.2 Wenn der Beruf ein hohes Einkommen und ein großes Prestige mit sich bringt, erfährt er Achtung.
      Dann ist der Beruf identitätsfördernd und führt zu voller Hingabe an den Beruf, was wiederum mit der Einschränkung von Freiheiten verbunden ist.

2. zum Geld (3)
2.1 Geld ist unverzichtbare Voraussetzung für Freiheit, Unabhängigkeit und wird als Chance für Luxus angesehen.
2.2 Geld kann nur dann seine Funktionen erfüllen und bestätigen, wenn man es ausgibt oder zumindest ausgeben kann.
2.3 Man bemüht sich, immer flüssig zu sein.

3. zu anderen Menschen (3)
3.1 Der Umgang mit anderen Menschen ist meist problemlos, weil er  meist oberflächlich ist.
3.2 Der Umgang mit anderen Menschen ist oft schablonenhaft freundlich.
3.3 Feste Freundschaften sind unerwünscht, weil sie mit Problemen behaftet sind.
      o Sie schränken die Kontakte zu anderen Personen ein.
      o Jede Wohnung ist für zwei Personen zu klein.

4. zur Partnerschaft, zur Ehe, zu Kindern und zur Familie (9)
4.1 Eine feste Partnerschaft wird als wünschenswert aber aufschiebbar angesehen.
4.2 Wenn es zu einer festen Partnerschaft kommt, ist jeder von vorn herein gleichberechtigt, weil jeder sich im Leben
     behaupteten musste und auch behauptet hat.
4.3 Es gib keine strenge Einteilung der Rollen.
4.4 Es geht um die gleichmäßige Verteilung von Pflichten und Lasten genauso wie um die gleichmäßige Verteilung von
     Freiheiten.
      o Jeder macht mal etwas, etwas was auch der andere kann.
      o Jeder macht mal besonders das, was er gut kann und auch im Sinne des anderen zumindest akzeptabel ist.
4.5 Schon die Suche einer gemeinsamen Wohnung, die beiden Umzüge und die Einrichtung der neuen Wohnung sowie die
     Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten von alledem erfordern ein hohes Maß an Absprachen, an
     Kooperationsbereitschaft und Verständnis für die Vorstellungen und Wünsche des Anderen.
4.6 Eine harmonische Ehe, die jedem ein Höchstmaß an Freiheiten lässt, wird als wünschenswert angesehen.
4.7 Mit dem Beginn der Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes ist dieser eingespielte Gleichklang vorbei.
    
Jetzt gibt es doch wieder rollenspezifische Verhaltenseisen, die meist von Notwendigkeiten bestimmt sind.
4.8 Da sich jeder umstellen muss, besteht grundsätzlich eine Gleichheit, aber die Verpflichtungen liegen eindeutig vor
        allem zuerst immer bei der Frau.
4.9 Wenn hier nicht ein wohlwollender Ausgleich geschaffen wird, den beide gemeinsam tragen, ist die erste große Krise da.


Nun müsste über jede einzelne Aussage der Wirkungsmechanismus untersucht werden.
Dabei müssten mindestens und in der Regel die drei wichtigsten Bezüge der Auswirkungen auf den Einzelnen, auf die Gesellschaft und auf den Staat betrachtet werden.